Laufen mit maximaler Nähe zur Natur und Freiheit, fernab von Asphalt und Stress – das ist Trailrunning. Klingt easy, aber wer zum ersten Mal in diesem Sport unterwegs ist, steht vor vielen Fragen. Laufexpertin und sportingWOMEN-Botschafterin Sandra Mastropietro weiß Rat!
Eine Frage, die Sandra Mastropietro für sich längst beantwortet hat. Die Autorin und ausgewiesene Laufexpertin fand vor rund sieben Jahren zum Trailrunning – eher zufällig.
Seitdem sei viel passiert, wie sie selbst zusammenfasst: „Ich blicke auf vier gefinishte Transalpine Runs – also zu Fuß von Deutschland nach Italien über die Alpen – zurück und auch auf etliche 100km-Distanzen. Alle haben mir große Freude und eine Art Urlaub vom Alltag beschwert. Das lange Laufen in wunderbarer Umgebung entspannt mich ungemein!“
Inzwischen entstanden vor lauter Liebe zur Bewegung in den Bergen mehrere Bücher (unter anderem „Transalpine Run“), auf Instagram ist Sandra als „@running.sandra“ einer großen Community bekannt und regelmäßig stehen beeindruckende Events mit noch beeindruckenderen Distanzen auf dem Programm. Ach, und auch als sportingWOMEN Botschafterin ist Sandra bei Events regelmäßig im Einsatz. Kurzum: Sie ist genau die richtige Adressatin der wichtigsten Fragen rund um den Einstieg ins Trailrunning!
Events mit Angeboten zu Trailrunning
Du möchtest auch mal das Laufen auf dem Trail ausprobieren? Oder bist du bereits erfahren und hast einfach Lust, auf Gleichgesinnte zu treffen, dich auszutauschen und gemeinsam in traumhafter (Berg-)Kulisse beim Trailrunning durchzustarten?
Bei den folgenden Events ist für jeden Trailrun-Fan und alle, die es werden wollen, etwas dabei:
11. Juni – Women’s Trail Day by The North Face
7.-10. Juli – Women’s Summer Festival by sportingWOMEN in der Tiroler Zugspitz Arena
1.-3. Oktober – 360° Trail in Garmisch
1. Was brauche ich wirklich für den Einstieg ins Trailrunning?
„Geeignetes Schuhwerk und Lust an der Bewegung. Mehr tatsächlich nicht“, bringt es die Expertin auf den Punkt. Es müssen also nicht sofort die neuesten Tools und Materialien sein, wenn du dich einfach mal an den Sport herantasten möchtest. Und Sandra ergänzt: „Trailrunning heißt nicht unbedingt ‚Laufen in den Alpen‘, sondern kann überall abseits befestigter Wege durchgeführt werden. Um Trailrunner zu sein, muss man nicht zwingend Berge hochlaufen können!“ Tatsächlich findet sich in der Trailrunning-Definition der ITRA (International Trailrunning Association) übrigens kein Bezug zu Bergen, es geht lediglich um den losen Untergrund. Wer darauf unterwegs ist, ist somit Trailrunner.
2. Welche Routen eignen sich besonders für Anfänger im Trailrunning?
Mit Blick auf die Antwort zu Frage eins gilt auch hier: Es muss nicht gleich die Wahnsinns-Tour durch eine imposante Bergwelt sein. Dazu Sandra: „Geht in ein nahegelegenes Waldgebiet, rennt schmale Pfade, springt über Wurzeln, hüpft in Pfützen oder lauft auch mal über eine Wiese. Das stärkt nebenbei die Fußmuskulatur, macht Spaß und verbessert die Motorik.“ Übrigens: Vor allem letztere Fähigkeiten sind entscheidend, wer mit etwas mehr Tempo auf den Trails unterwegs sein möchte (siehe Frage 3).
3. Welches Training kannst du Trailrunnern ans Herz legen?
Gute Trailrunner werden vor allem im Alltag gemacht – und auch beim Athletik-, Stabilisations- und Krafttraining. „Fußgelenkstraining ist sehr wichtig, denn im Gelände kann man doch schnell mal umknicken. Ein Beispiel für eine gute Übung: der Einbeinstand beim Zähneputzen“, rät die ausgewiese Alltags-Workout-Expertin. Schließlich lieben ihre Follower Sandra genau für solche simplen Übungen und entsprechende Trainingsinspiration. Plus: „Auch Oberschenkel und Rumpf sind beim Trailrunning entscheidend. Squats und Plank-Variationen als einfach Alltagsübungen sind aber nicht nur Trailrunnern zu empfehlen.“
Lese-Tipp
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4. Worauf sollte man beim Kauf von Schuhen fürs Trailrunning achten?
Klare Antwort von Sandra: „Komfort ist entscheidend! Die Schuhe also bitte vorher unbedingt anprobieren.“ Der fatalste Fehler: auf Tour festzustellen, dass irgendwo Druck oder Reibungsstellen entstehen. Für Fortgeschrittene: „Außerdem sind bei guten Trailrun-Schuhen auch die Gummimischung und das Profil interessant.“
5. Stichwort Rucksack: Was sollte man beim Trailrunning immer parat haben?
Machen wir es kurz: Unbedingt im Rucksack oder der Trailrun-Weste griffbereit sein sollten „ein Erste-Hilfe-Set, Notfallschokolade gegen Unterzucker und ein Getränk“!
6. Brauche ich wirklich Stöcke beim Trailrunning?
Die einen laufen mit, die anderen ohne – und wer sie zum ersten Mal beim Laufen in der Hand hält, kann durchaus irritiert sein. Was rät also Expertin Sandra? „Das kommt ganz auf dein individuelles Empfinden an. Ich persönlich laufe gerne mit Stöcken, sie geben mir eine Art Rhythmus. Aber wirklich ‚brauchen‘? Vermutlich nein. Sie helfen und entlasten aber bei richtiger Anwendung.“ Und zwar auch die Oberschenkel, die gerade beim Bergauflaufen strapaziert werden können. Durch Stöcke wird etwas Kraft aus den Armen zum Hinaufschieben genutzt. Die Beine bleiben also noch kraftvoll genug für den ebenso anspruchsvollen Downhill-Part. Denn der folgt beim Trailrunning garantiert – zumindest wenn man in den Bergen unterwegs ist!