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Yoga & Outdoorsport: Warum Yoga die perfekte Ergänzung ist

Frauen machen vor Bergkulisse Yoga

Yoga ist nicht nur die perfekte Ergänzung für Outdoorsportlerinnen, es kann uns auch helfen in unserem Lieblingssport besser zu werden. Welche Rolle spielt dabei das berühmte Yoga High? Und wie fördert Yoga deine mentale Ausdauer? 6 gute Gründe, warum du jetzt mit Yoga anfangen solltest. 

Yoga wird nicht nur ausgiebig in den Studios und Parks von Großstädten praktiziert, auch Outdoorsportlerinnen lieben es. Mich eingeschlossen. Anfangs war ich mir da nie so sicher, ob ich überhaupt „richtig“ Yoga machen kann. Schließlich gehörte ich noch nie zu den besonders Beweglichen und ich habe mein ganzes Leben auf Ski oder dem Fahrrad verbracht. Doch, dass es beim Yoga nicht um richtig oder falsch geht, habe ich spätestens mit meiner Yogalehrerausbildung verinnerlicht. Und dass Yoga jeder Person gut tun kann.

Yoga wirkt einseitigen Bewegungsmustern entgegen

Vor allem auch Outdoorsportlerinnen. Denn um im Outdoorsport fit unterwegs sein zu können, müssen wir unserem Körper Pausen gönnen. Oder besser gesagt: Ihn ganzheitlich ansprechen. Viele unserer Lieblingssportarten fördern leider einseitige Bewegungsmuster und Mountainbiken und Skifahren sprechen zum Beispiel vorwiegend die Bein- und Gesäßmuskulatur an. Schaffen wir hier keinen Ausgleich, kann es zu Verkürzungen und hierdurch zum Verlust der Beweglichkeit kommen. Die Asanas, die körperlichen Übungen im Yoga, sind hier der perfekte Einstieg. Eine Übung spricht nie nur eine Muskelgruppe isoliert an, sondern immer mehrere Körperpartien. So können wir mit Yoga einerseits die Muskeln für unsere Lieblingssportarten stärken, aber eben direkt auch nach dem Sport wieder in Balance bringen. Heißt: Wir werden stärker und zugleich beweglicher!

Zwei Frauen machen den Herabschauenden Hund beim Yoga
Durch unsere Outdoorsportarten können schnell Muskelverkürzungen entstehen, wenn wir nicht gegensteuern. Zum Glück kann Yoga dabei helfen. Foto: Sporting Women

Yoga fördert unsere mentale Ausdauer

Ein weiterer Aspekt, warum Yoga so toll für Outdoorsportlerinnen ist? Es wirkt nicht nur auf unseren Körper, sondern hat auch positive Effekte auf unseren Geist. Oh Mann, wie oft ich mir im Yoga schon gedacht habe: „Puh, diese Übung halte ich nicht lange durch!“ Wie oft ich die Yogalehrenden verflucht habe, warum ich jetzt genau das machen muss. UND VOR ALLEM SO LANGE HALTEN! Weil man in einer Yogaklasse im Studio jetzt nicht direkt ausfällig wird und rumflucht, habe ich es ausgehalten. Und: Es hat geholfen! Ich kann mich jetzt tatsächlich in herausfordernden Situationen im Sport auf meine Yogapraxis berufen. Ich kann mir sagen: „Reiß dich zusammen, den Anstieg fährst du locker noch!“ Ich bin ausgeglichener geworden und vor allem merke ich, wie mir Yoga fehlt, wenn ich es nicht regelmäßig praktiziere.

Yoga verhilft dir zu einem besseren Körpergefühl

In jeder Asana kommt es auf Kleinigkeiten an. Steht mein hinterer Fuß im Krieger 2 in der passenden Ausrichtung zu meinem vorderen? Ziehen meine Schulterblätter nach hinten unten? Sind meine Bauchmuskeln aktiv und zieht mein Bauchnabel Richtung Wirbelsäule? Nuancen, mit denen wir uns sonst im Alltag nicht beschäftigen. Die aber den entscheidenen Unterschied machen. Diese Achtsamkeit für deinen Körper kannst du nämlich auch in deinen Sport übertragen: Wie setzt du den Fuß beim Klettern? Ist dein Core auf dem Trail aktiv? Die Ellbogen nach außen? Spürst du beim Skifahren mit dem Schienbein den Skischuh? Stehst du mittig auf der gesamten Fußsohle? Alles Kleinigkeiten, die du auf der Matte üben kannst und die dich im Sport voranbringen können. 

Frauen auf Yogamatte machen den Easy Twist
In den Asanas kommt es auf Kleinigkeiten in den Bewegungen an. Von diesem verbesserten Körpergefühl profitieren wir auch im Sport. Foto: Sporting Women

Yoga lässt dich achtsamer werden

Beim Yoga wirst du immer wieder angeleitet, deinen Körper und deine Bedürfnisse aktiv wahrzunehmen. Wie fühlt es sich an in einer aktiven Berghaltung auf der Matte zu stehen? Willst du heute lieber in der kleinen Cobra bleiben oder gehst du doch mit in den Heraufschauenden Hund? Im Yoga gibt es für eine Asana schier unzählige Varianten, damit jede:r mitmachen. Ganz nach der eigenen (Tages-)Verfassung, der eigenen Konstitution, etwaigen Verletzungen usw. Es gibt kein dogmatisches Richtig oder Falsch. Für viele, die aus dem Sport kommen, mag das zunächst befremdlich sein, denn dort lernt man oft, dass Bewegungen in einer bestimmten Form ausgeführt werden müssen. Im Yoga müssen wir uns nicht anpassen, sondern Yoga passt sich immer an uns an. Diese Sichtweise hat mich auch achtsamer im Sport werden lassen. Wenn ich auf mein Mountainbike steige, checke ich ersteinmal genau wie sich der heutige Tag anfühlt. Kann ich heute weiter gehen und Grenzen ausloten? Oder lass ich es lieber ruhig angehen?

Du wirst ausgeglichener

Neben der mentalen Ausdauer, fördert Yoga aber vor allem auch die Ausgeglichenheit. Dadurch, dass man sich viel mit sich selbst beschäftigt, mit seinem eigenen Körper, seinem Atem, ist man ausgeglichener. Du lernst dich besser kennen. Weißt, wie du in bestimmten Situationen reagierst, wie dein Körper reagiert. Was er kann und wo er noch Hilfe braucht. Zudem geben dir Yogalehrende viele Atemübungen an die Hand, die du auch im Alltag und im Sport anwenden kannst. Die dein parasymphatisches Nervensystem (der Parasympathikus wird auch als Ruhe- oder Erholungsnerv bezeichnet) stimulieren und Stress aktiv abbauen. Das nützt dir nicht nur im Job, sondern auch wenn du vor einer herausfordernden Stelle auf dem Trail oder in der Wand stehst. 

Frauen im Schneidersitz auf Yogamatte
Yoga fördert die mentale Ausdauer und die geistige Ausgeglichenheit. Knifflige Stellen auf dem Trail oder beim Klettern bringen uns dank Yoga nicht mehr so schnell aus der Ruhe. Foto: Sporting Women

Yoga macht süchtig

Und zu guter Letzt: Hast du schon mal vom berühmten Yoga High gehört? Auch wenn eine Yogastunde noch so anstrengend und fordernd war, nach dem Savasana (der Schlussentspannung) kommt das Yoga High. Garantiert! Der Zustand lässt sich ungefähr so beschreiben, wie wenn du „stoked“ bist nach einem grandiosen Trail oder einer hüfttiefen Powderabfahrt. Du bist glücklich, eins mit dir – und willst es unbedingt wieder machen!

Titelbild: Sporting Women

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Laufen, Radfahren oder Bergsport: Hier findest du alles rund um dein Hobby, deine Auszeit und deine sportlichen Lieblingsthemen! Gemeinsam mit den sportingWOMEN-Markenbotschafterinnen sowie weiteren Sport-Expertinnen inspiriert und motiviert die #strongHER-Redaktion mit spannenden Storys, Tipps und mehr.

Lisa Amenda

Lisa Amenda

Lisa Amenda studierte in München und Innsbruck Geographie, weil sie ursprünglich mal lieber draußen statt drinnen arbeiten wollte. Ihre Liebe zum Schreiben hat sie dann doch vor den Computer gebracht. Deswegen schreibt sie heute für diverse Outdoor- sowie Skimagazine und ihren Blog Wild Recreation über Nachhaltigkeit, Outdoorsport und die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Nebenbei unterrichtet sie Yoga und gibt Kneipp Coachings.

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