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Meine Backcountry-Packliste

Frau steht mit Rucksack und Ski im Tiefschnee und schaut ins Alpenpanorama

Ich packe meinen Rucksack und nehme mit…Keine Angst, du musst dir nicht jedes Teil merken und aufsagen, aber vielleicht ist meine Packliste fürs Freeriden und Skitourengehen eine Inspiration für dich. Hier kommen meine liebsten Dinge im Rucksack. 

Es gibt Dinge, ohne die gehe ich nicht los. Sei es im Alltag, beim Mountainbiken oder beim Skifahren. Auf Skitour oder beim Freeriden im Backcountry ist es dann nochmal anders. Reichen beim Pistenfahren Smartphone, Liftpass, Geldbeutel und sonstige persönliche Gegenstände aus, sieht es abseits der Pisten ganz anders aus. Bewegen wir uns im freien Gelände, müssen wir uns mit Tourenplanung, Lawinenkunde und im Notfall mit Verschüttetensuche auskennen. Dazu benötigen wir nicht nur das entsprechende Know-How, sondern auch Ausrüstung mit der wir uns auskennen und die wir blind beherrschen. 

Lesetipp: Lawinenlagebericht richtig lesen

1. Der Rucksack

Der Rucksack zählt mit zu den wichtigsten Teilen für mich auf Tour. Schließlich ist hier alles drin. Über die Jahre habe ich auch für mich rausgefunden, dass ich einen speziellen Skirucksack brauche. Hier gibt es die entsprechenden Befestigungsschlaufen für Ski, ich habe in einem Fach Schaufel, Sonde sowie Erste-Hilfe-Pack direkt zur Hand und kann in den restlichen Fächern Wechselkleidung, Brotzeit, Felle und so weiter verstauen. Ich bin persönlich mit einem Airbag-Rucksack im Gelände unterwegs. Ob du lieber weniger Gewicht mit dir rumträgst oder auf das zusätzliche Sicherheitsfeature setzt, das kannst du persönlich für dich entscheiden. 

Hier ist zwar schon mal ein Großteil des Equipments für das Backcountry drauf, aber noch lange nicht alles, was in meinen Rucksack kommt. | Foto: Anne Kaiser/Sporting Women

2. Notfallausrüstung: LVS, Schaufel, Sonde

Ebenso unabdingbar ist die Notfallausrüstung bestehend aus LVS (Lawinenverschüttetensuchgerät), Sonde sowie Schaufel. Es gibt mittlerweile so viele gute Geräte, dass du dir davon eigentlich nur noch eins aussuchen musst. Wichtig aber: Bitte, bitte mach dich mit deinem Gerät vertraut und nimm regelmäßig an Lawinentrainings teil. Nur wenn wir unsere Ausrüstung quasi blind beherrschen, können wir sicher gehen, dass wir auch im Notfall schnellstmöglich und den Umständen entsprechend reagieren können. 

3. Smartphone und Powerbank

Ohne Smartphone gehe ich tatsächlich kaum aus dem Haus. Schon gar nicht in die Berge. Klar, um Fotos zu machen, aber vor allem um im Ernstfall einen Notruf absetzen zu können. Die Akkus unserer Lieblinge sind ja leider nicht so winterresistent, deswegen packe ich mein Handy immer nochmal in eine zusätzliche, isolierte Hülle. Bin ich länger unterwegs, landet außerdem im Rucksack immer eine Powerbank. Sollte im Notfall der Akku meines Handys wirklich leer sein, kann das nicht nur nerven, sondern eventuell lebensgefährlich werden.

Rucksack mit Lawinen Notfallausrüstung
Essentiell: Die Notfallausrüstung wie Sonde und Schaufel sollten direkt griffbereit im Rucksack verstaut sein. | Foto: Anne Kaiser/Sporting Women

4. Brotzeit & ausreichend zu trinken

Für mich sind tatsächlich noch Snacks und ausreichend zu trinken unterwegs essentiell. Ist es kalt und ich lange auf Tour, dann nehme ich mir gern eine Kanne Tee mit und eine Brotzeit. Die besteht meist aus Käsebrot, frischen Früchten, Gemüse und als Snack und Stärkung zwischendurch gibt es Trockenfrüchte und Nüsse. Stehst du nicht so auf Tee, dann rate ich dir im Winter trotzdem auf eine isolierte Trinkflasche zu setzen, damit du nicht eiskaltes Wasser trinken musst. 

5. Erste-Hilfe-Set & Biwaksack

Klar, ebenso essentiell wie die Notfallausrüstung ist auch das entsprechende Erste-Hilfe-Set dabei zu haben. Achte hier immer darauf, dass es noch aktuell ist und tausch abgelaufene Produkte regelmäßig aus. Und nicht nur im Winter wichtig, sondern immer wenn du in den Bergen unterwegs bist: Pack eine Rettungsdecke ein. Verletzte Personen kühlen schnell aus. Deswegen zählt mittlerweile auch der Biwaksack zur Standardnotfallausrüstung im Gebirge und sollte auch immer dabei sein. 

6. Taschenmesser

Ob für die Brotzeit, um schnell was zu reparieren oder was auch immer: Ein Taschenmesser im Rucksack kann nie schaden. Deswegen, schnapp dir entweder den klassischen Schweizer-Alleskönner oder das minimalistische Opinel und ab ins Accessoiresfach damit. 

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7. Wechselkleidung

Planst du im Backcountry den ein oder anderen Aufstieg selbst zu machen, dann nimm unbedingt Wechselkleidung und ein zweites Paar Handschuhe mit. Bist du verschwitzt, kannst du ganz schnell auskühlen und bist froh, wenn du den zweiten Underlayer zur Hand hast. Auch ein leichter Midlayer kann auf Tour deine Rettung sein, wenn das Wetter doch umschlägt oder anders ist als erwartet. 

8. Skistrap und Schaber

Auch immer noch in meinem Rucksack? Skistraps und ein Schaber. Mit den praktischen Skistraps kannst du wirklich alles nahezu überall befestigen. Will dein Fell im Aufstieg nicht mehr halten? Einfach hinstrappen. Und der Schaber? Wiegt nicht viel, passt in fast jede Tasche und du kannst zum Beispiel schnell den Skibelag vor dem Wiederauffellen von Schnee und Eis befreien ohne dir die Finger wund kratzen zu müssen. 

9. Karte, GPS-Gerät oder Kompass

Auch wenn du deine Tour auf dem Smartphone geplant hast oder vielleicht sogar im Kopf hast: Eine Karte über die Region in der du unterwegs bist, kann nie schaden. Sollte dein Akku beim Handy leer sein, kannst du dich immer noch anhand der Karte orientieren oder vielleicht schnell umplanen, falls es die Bedingungen vor Ort erfordern. Deswegen würde ich auch immer dazu raten einen klassischen Kompass oder vielleicht sogar ein GPS-Gerät dabei zu haben. 

Frau hält Sonnencreme in die Kamera
Sonnencreme und Lippenpflege findest du immer in meinem Rucksack. Auch im Hochwinter will deine Haut nicht schutzlos der Sonne ausgesetzt sein. | Foto: Anne Kaiser/Sporting Women

10. Sonnenschutz

Sonnencreme und Lippenpflege mit UV-Schutz habe ich immer in meinem Rucksack. Egal bei welcher Witterung, eine kleine Tube schadet nie. Ist Sonne angekündigt oder gehst du im Frühjahr ins Gelände, dann pack am besten auch noch eine Sonnenbrille für den Aufstieg ein, damit du nicht unter deiner Skibrille schwitzen musst.

11. Schlauchtuch

Früher konnte ich sie tatsächlich überhaupt nicht leiden, aber mittlerweile LIEBE ich sie. Schlauchtücher. Ich hab sie in dünn, dick, aus Baumwolle, Merino. You name it. Du kannst dich damit angenehm vor eisigem Wind und Kälte schützen, im Frühjahr aber auch vor der Sonne. Und sie sind so klein, dass sie überall noch reinpassen.

12. Stirnlampe

Was eine Stirnlampe? Auf Mehrtagestouren vielleicht, aber doch nicht bei ein paar Freerideabfahrten, denkst du dir vielleicht. Doch, es kann immer mal passieren, dass die Tour länger dauert, dass du am falschen Talende als geplant rauskommst oder etwas anderes unvorhersehbares passiert. Deswegen kann eine kleine Stirnlampe im Rucksack nie schaden. 

Fazit zur Packliste fürs Freeriden und Skitouren

Das klingt jetzt vielleicht alles viel und nach jeder Menge Gewicht. Wichtig ist, dass du für dich das richtige Mittelmaß findest. Gehst du im Gelände Freeriden musst du sicher nicht alles an Wechselkleidung oder eine umfangreiche Brotzeit inklusive Thermoskanne mitnehmen. Planst du aber eine Tour auf dem Gletscher kommt sogar noch zusätzlich Seil, Gurt und weiteres hinzu.  Vielleicht brauchst du auch noch Steigeisen und Eispickel. Plane einfach für dich das passende Equipment ein und spare nicht an sicherheitsrelevanter Ausrüstung. Nimm aber auch nicht immer pauschal alles mit. Denn Gewicht macht schließlich langsamer. Im Backcountry kann Schnelligkeit mehr Sicherheit bedeuten und du ermüdest eventuell nicht so schnell, wenn du nicht deinen ganzen Hausstand mitschleppst.  

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Laufen, Radfahren oder Bergsport: Hier findest du alles rund um dein Hobby, deine Auszeit und deine sportlichen Lieblingsthemen! Gemeinsam mit den sportingWOMEN-Markenbotschafterinnen sowie weiteren Sport-Expertinnen inspiriert und motiviert die #strongHER-Redaktion mit spannenden Storys, Tipps und mehr.

Lisa Amenda

Lisa Amenda

Lisa Amenda studierte in München und Innsbruck Geographie, weil sie ursprünglich mal lieber draußen statt drinnen arbeiten wollte. Ihre Liebe zum Schreiben hat sie dann doch vor den Computer gebracht. Deswegen schreibt sie heute für diverse Outdoor- sowie Skimagazine und ihren Blog Wild Recreation über Nachhaltigkeit, Outdoorsport und die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Nebenbei unterrichtet sie Yoga und gibt Kneipp Coachings.

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