Kreisende Gedanken und Alltagsstress, der einfach nicht gehen will? Zeit den Kopf mal wieder durchzupusten und im Hier und Jetzt anzukommen. Klar, das geht mit Meditation. Es reicht aber auch ein Mountainbike. Oder Outdoorsport ganz generell.
Ich gebs zu, manchmal überkommt mich die Angst vor dem weißen Papier. Oder dem weißen Word-Dokument. Oder ist es überhaupt Angst? Eher nicht. Manchmal ist es einfach Ratlosigkeit. Dann sitze ich vor meiner blanken Seite und weiß nicht, welches Thema ich als nächstes machen soll. Was interessiert euch als Leserinnen? Lieber Klettern, Mountainbiken, Langlauf oder Skitour? Vielleicht doch Yogaübungen oder ein Tourentipp? Dann stehe ich erstmal auf, öffne die Fenster – die Baustelle gegenüber macht den Kopf nicht klarer – und mache selbst erstmal ein paar Yogaübungen. Danach tun zwar Schultern und Nacken weniger weh, die Inspiration ist aber nicht immer zurück. Und jetzt?
Jeder zurückgelegte Kilometer wird zu Raum im Kopf
Raus! Die Natur hat es für mich schon immer gerichtet. Vor allem in Kombination mit Bewegung. Kein Bildschirm, keine ratternde Kaffeemaschine, keine gekrümmte Haltung auf dem Bürostuhl. Nur ich und der summende Freilauf meines Mountainbikes. Vielleicht das Tosen des Flusses neben mir, das Rascheln der Blätter über mir und der knirschende Trail unter mir. Der Wind wirbelt durch meine Haare und die Spätsommerluft streift meine Haut. Dazu das stetige Treten in die Pedale. Mit jedem Tritt rauscht die Ratlosigkeit aus meinem Kopf. Es scheint mit jedem zurückgelegtem Kilometer wieder Raum in meinem Kopf zu entstehen.
Outdoorsport – meine Meditation in Bewegung
Dazu brauche ich nicht mal das Mountainbike. Es funktionieren Gravelbike oder Ski ebenso gut. Langlaufski oder Kletterschuhe sind auch eine Lösung und es tun sogar die Wanderschuhe. Outdoorsport ist für mich Meditation in Bewegung. Dieses Einfach-mal-raus-sein. Das Sich-treiben-lassen. Den eigenen Körper spüren, vielleicht an seine Grenzen gehen, den Schweiß endlich mal wieder laufen und die durchgepustete Lunge wieder frei atmen lassen. Dazu der Adrenalinkick, den viele Outdoorsportarten einfach mit sich bringen. Diese eine Schlüsselstelle auf dem Trail, die deine volle Konzentration braucht. Der tiefe Pulverschnee, der dir um die Nase wirbelt. Die eisigen Temperaturen, die deine Haare gefrieren lassen oder der Matsch, der bei der Abfahrt auf dem Trail in dein Gesicht spritzt und dir eine ganz natürliche Schlammpackung verspricht.
Alltag. Arbeit. Existieren hier nicht. Es sind nur du und die Natur. Das ein oder andere Sportgerät und die Bewegung, die dich von allen kreisenden Gedanken mit einem Mal ins Hier und Jetzt katapultiert. Dahin, wo es wichtig ist. Wo wir bei uns sind. Uns spüren. Kennenlernen. Körper wie Geist. Klar, das geht zuhause auf dem Meditationskissen auch. Viel aufregender ist es doch aber draußen. Los jetzt!